Wie erkenne ich
Mangelernährung?
Folgende Risikofaktoren begünstigen eine Mangelernährung – je höher das Alter, desto häufiger kommt Mangelernährung vor. Einer Mangelernährung ist unbedingt frühzeitig vorzubeugen, weil das Risiko weiter an Gewicht zu verlieren sehr hoch ist und dadurch oft eine Pflegebedürftigkeit entsteht.
Folgende Faktoren können einer Mangelernährung zugrunde liegen:
- Vereinsamung
- Krankheiten wie Infektionen, Krebs, Depressionen, Parkinson, Demenz u.a.
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Zahnstatus, schlechtsitzender Zahnersatz
- Kau- und Schluckstörungen
- Versorgungsdefizite, z.B. aufgrund von Armut oder mangelnder Versorgungs- und Kochkompetenz
- Fehlende Bewegung
Warnsignale von Unterernährung
- Gewichtsverlust: sitzen Kleidung und Schmuck lockerer?
- Wird der Teller nicht mehr leergegessen oder werden Mahlzeiten komplett abgelehnt?
- Zu wenig trinken, sodass Haut und Schleimhäute trocken sind?
- Allgemeine Schwäche, Blässe und Antriebslosigkeit feststellbar?
- Schmerzen oder körperliche Einschränkungen, die das Essen und Trinken erschweren? Das können zum Beispiel Probleme beim Schlucken sein.
Weiterführende Informationen finden Sie in der Rubrik “Wer mehr wissen will”
-> Essen & Trinken bei Erkrankungen -> Mangelernährung.
Je früher Sie eine Mangelernährung erkennen, desto besser. Es ist wichtig zeitnah einzugreifen, da die Folgen der Mangelernährung oftmals zu einem früheren Eintreten von Pflegebedürftigkeit führen. Wenn eines der Warnsignale zutrifft, sprechen Sie Ihren Arzt an oder suchen Sie Rat bei einer qualifizierten Ernährungsberatung.
Ein Sonderfall ist mangelndes Hunger- und Durstgefühl in den letzten Stunden und Tagen vor dem Tod. Bei Angehörigen wird oft die Angst ausgelöst, dass die Betroffenen verhungern oder verdursten. Bieten Sie den Betroffenen kleine Mengen zu trinken an. Seien Sie aber unbesorgt bei Ablehnung, die Abstinenz ist zu dieser Zeit normal und gehört zum Sterbeprozess dazu.
Auch wenn es für Angehörige schwierig ist:
Ein Mensch stirbt nicht, weil er nichts mehr isst. Ein Mensch isst nichts mehr, weil er stirbt.