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Essen & Trinken bei Demenz

Essen & Trinken bei Demenz

Viele Menschen mit dementiellen Erkrankungen ändern ihr Ess- und Trinkverhalten. Das ist ganz normal, kann sich aber bei jedem unterschiedlich ausprägen.

  • Halten Sie in einer Essbiografie fest, welche Speisen und Getränke in der Vergangenheit besonders gemocht oder aber auch abgelehnt wurden. Was schmeckt im Moment besondes gut? Gibt es Unverträglichkeiten oder Allergien. Die Essbiografie ist bei einem fortschreitendem Verlauf eine gute Hilfe für andere Personen, die Sie in der Pflege unterstützen oder vertreten. Hier ein Fragebogen zum Ausdrucken.
  • Versuchen Sie Eigenständigkeit und Kompetenzen so lange wie möglich zu erhalten, dies fördert das Wohlbefinden und mindert die Aggressivität.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Energie- und Flüssigkeitszufuhr.
  • Betroffene können sich nicht anpassen, deshalb muss sich die Umwelt an den Menschen mit Demenz anpassen.
  • Menschen mit demenziellen Veränderungen haben ein hohes Risiko für Mangelernährung und Austrocknung. Selten besteht auch die Gefahr von Übergewicht.
  • Grundsätzlich unterscheidet sich die Ernährung der Menschen mit Demenz nicht von anderen Senioren. Sie benötigen aber jemanden, der für sie und in ihrem Sinne mitdenkt.
  • Menschen mit Demenz leben in einer anderen Welt, haben gerade „keine Zeit“ zum Essen und Trinken.
  • vergessen das Essen und Trinken.
  • können Speisen als solche nicht mehr erkennen.
  • haben ständig Hunger oder fühlen sich dauerhaft satt.
  • können wegen des Verlusts motorischer Fähigkeiten nicht mehr mit Besteck essen.
  • sind von einer Schluckstörung betroffen.
  • bleiben nicht am Tisch sitzen und laufen herum oder sind schnell abgelenkt.
  • haben einen veränderten Schlaf- und Wachrhythmus, wodurch sich der Appetit und die Essenszeiten verändern.
  • lehnen sauren und bitteren Geschmack ab und bevorzugen süße Speisen.
  • leiden unter einer veränderten Geschmackswahrnehmung, welche zu Appetitlosigkeit führen kann, daraus folgt eine eingeschränkte Lebensmittelauswahl und damit die Gefahr einer Mangelernährung.
  • durch farbenfrohe, kontrastreiche appetitliche Speisen
  • durch angenehme bekannte Gerüche, z.B. wenn es am Morgen nach Kaffee riecht
  • durch leckere und farbenfrohe Würzung z.B. mit frischen Kräutern, Kurkuma oder Paprika
  • durch bekannte Geräusche, wie Klappern von Geschirr oder Geräusche der Kaffeemaschine
  • indem Essen mit den Fingern zugelassen wird, das Essen wortwörtlich „begreifen“. Fingerfood anbieten und so den Tastsinn anregen und nebenbei die Selbständigkeit länger erhalten!
  • Essen über den Tag in kleinen Portionen anbieten
  • Bekannte und regionale Gerichte anbieten
  • Speisen farblich abstimmen und appetitlich anrichten
  • Mit frischen Kräutern kräftig würzen
  • Speisen vor dem Verzehr leicht abkühlen
  • Auch Herzhaftes süßen, wenn Süß bevorzugt wird
  • Die empfohlene Trinkmenge von etwa 1,5 Liter am Tag einhalten
  • Flüssigkeitsmangel verstärkt die Symptome einer Demenz
  • Wichtig ist, ständig ans Trinken erinnern: Flasche oder volle Gläser bereitstellen
  • In Gemeinschaft trinken, sich zuprosten
  • Dementiell Erkrankte bei der Essenszubereitung und dem Tischdecken mit einbeziehen, sofern möglich
  • Ruhige Essumgebung schaffen, um Konzentration auf das Essen zu fördern
    (Radio und TV ausschalten)
  • Möglichst Selbstbestimmung erhalten, Hilfe beim Umgang mit Besteck wenn nötig
  • Akzeptanz der „veränderten Tischmanieren“
  • Kontraste zwischen Tischdecke, Geschirr und Speisen schaffen
  • Rituale vor dem Essen wie z. B. Tischgebete, Lieder

Zusammengefasste Tipps zum Ausdrucken