Sektion Hessen

Fit Kid:

Gesundes Essen mit viel Gemüse und Obst, wenig Fleisch, Vollkornprodukten und zuckerfreien Getränken ist das eine – ein schöner Speisebereich mit kommunikativer, entspannter Atmosphäre das zweite und die transparente Herstellung und Information der Eltern das dritte Merkmal einer Kita, die das Zertifikat „Fit Kid“ tragen darf. Das Gütesiegel wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erteilt. In Hessen sind mehr als 50 Kitas zertifiziert.

Zum wiederholten Mal erhielten die sieben katholischen Kindertagesstätten der Wiesbadener Pfarrei St. Bonifatius das Zertifikat für ihr Engagement überreicht. Dr. Dörte Folkers, Vorstandsvorsitzende der DGE Sektion Hessen, übergab das Gütesiegel an zehn Vertreter aus den Kita-Küchen.

In 2021 werden die Städtischen Wiesbadener Kitas zum zehnten Mal ausgezeichnet und zertifiziert.

„Ein DGE-zertifiziertes Catering bedeutet: Die Eltern können sich sicher sein, dass ihre Kinder gut verpflegt werden“, so Sozialdezernent Christoph Manjura, der zur Verleihung ins Roncalli-Haus gekommen war und den Küchenkräften der Kitas Blumen überreichte. Als Vater wisse er selbst, wie wichtig und nachhaltig eine gesunde, bewusste Ernährung bei Kindern wirke, sagte Manjura. „Die Küchen sind auch oft das Herz der Kita“ – freundliche Küchenkräfte, die wissen, dass sie den Kindern etwas Gutes servieren, machten einen großen Teil der Atmosphäre in einer Kindertagesstätte aus. Drei Bereiche werden von der DGE genau geprüft: Die „Lebenswelt“, hier wird geprüft, wie die Eltern informiert werden, wie mit Süßigkeiten und Geburtstagsfeiern umgegangen wird, wie der Essbereich aussieht und ob die Mahlzeiten vom pädagogischen Personal angemessen betreut werden.

Bei der „Lebensmittelauswahl“ geht es um die Zusammenstellung des Speiseplans mit den wichtigen Lebensmittelgruppen in der richtigen Verteilung. Außerdem müssen die Kitas nachweisen, dass sie nährstoffschonend garen, fettarm kochen und wenig Salz verwenden. Bei der „Speiseplanung und -herstellung“ wird der kindgerechte Speiseplan überprüft: Denn es soll natürlich den Kindern schmecken, sie sollen sich informieren und auch mal etwas wünschen können. Gerichte aus unterschiedlichen Kulturen sollen auf dem Plan stehen und die Nahrungsmittel sollen bevorzugt saisonal und regional sein. Auch Hygienebedingungen müssen erfüllt sein und die Mitarbeitenden müssen über eine entsprechende Qualifikation verfügen.

Das alles schaffen die Beschäftigten der sieben Boni-Kitas, die mit Unterstützung eines – ebenfalls DGE-zertifizierten – Caterers die Mahlzeiten für 450 Kinder zubereiten. Es ist auch das Verdienst der Kita-Koordinatorin Dr.  Julia Fauth, selbst Ernährungswissenschaftlerin, die seit ihrem Dienstantritt die Ernährung in den Kitas im Sinne der DGE umstellte. „Wenn der Dienstherr mitspielt, kann man offensichtlich auch langjährige Systeme verändern“, lobte Dörte Folkers. Dass Fauth selbst studierte Ökotrophologin sei, schaffe eine kompetente Schnittstelle zwischen pädagogischem und Küchenpersonal.